Mein Abschied von der digitalen Welt

Nach 25 Jahren Internetpräsenz verabschiede ich mich nun.

NO DIGITAL LIVING ANYMORE!

Keine Zerstreuungen, keine Ablenkungen, keine zeitraubenden Geschichten mehr. Auch der Überflutung der Sinne setze ich ein Ende.

Wie geht es mit dem Logbuch weiter? Nun ich habe meinen Stil gefunden, er ist poetisch und wird immer exakter. Exakt nach meinem Verständnis. Und die Poesie bekommt immer mehr Elan. Fast jede neue Episode setzt die vorhergehende oder vorvorhergehnde außer Kraft durch eine zunehmende Schönheit und tiefere Wahrheit. Sprache ist hier Mittel und Ausdruck für eine innere Musik, die den Rhythmus macht. Und inhaltlich kann ich mich immer besser von Konventionen befreien. Die Überlieferung wird bald vollkommen Nichtig. Mehr sage ich nicht dazu.

Zum Schluss einen Schwank aus meinem Leben. Als ich vor Jahren die Heilpraktikerprüfung absolviert hatte, meldete sich eine Mitschülerin der besuchten Schule für Naturheilkunde in Mannheim und bat mich um Unterstützung bei ihrer Prüfungsvorbereitung. Ich konnte sie nicht ohne Hilfe gleich zur Prüfung drängen. Zu vielen Sitzungen kam es aber nicht. Ich sagte ihr, dass ich mich in die Rolle eines Prüfers versetze. Und ich begann: "ich stelle keine theoretische Fragen, so meine Einleitung, schließlich nennen wir uns Praktiker. Du legst bei einem Patienten eine Infusion. Welche Konzentration hat denn so eine Infusionsflüssigkeit?" Ich nannte ihr den Wert und bemerkte, dass dieser Konzentrationswert mit der Konzentration des Meerwassers übereinstimmt. Er gleicht aber auch dem Wert der Blutflüssigkeit. Ein Zufall? Ich halte es vielmehr für möglich, dass sich dieser Wert durch die menschliche Evolution begründen lässt. Alle bisherigen Erkenntnisse sprechen dafür, dass ein früher Vorläufer des Menschen aus dem Meer an Land ging. Und die Meeresbewohner passen ihre Körperflüssigkeit und die Konzentration des Blutes der Salzwsserkonzentration des Meeres an, was sich in der Konzentration des menschlichen Blutes über Jahrmillionen erhalten haben könnte.
Es vergingen einige Wochen bis sich meine neue Kollegin strahlend meldete und von ihrer absolvierten Prüfung erzählte. Sie werde diese Prüfung nie vergessen. Der Prüfer stellte exakt die gleiche Frage, einschließlich der einleitenden Worte. Sie konnte mit ihrer Antwort glänzen und meinte, sie habe auch das mit dem Meer gesagt.
Diese Exaktheit der Übereinstimmung ist doch erstaunlich. Sie begegnet mir immer wieder, selbst über die digitalen Kanäle. Aber die unmittelbare Begegnung hat doch eine andere Note. Die Kommunikation über das Internet hinterlässt doch den Eindruck der Veramung von Unmittelbarkeit und eine Künstlichkeit der Sinneswahrnemung. Sie ist vielmehr virtuell, imaginativ, nicht wirklich wirklich. So jedenfalls mein Eindruck und meine Erfahrung.

So setze ich mir denn einen neuen Trend und wiederhole: NO DIGITAL LIVING ANYMORE.