Ein Ausflug an den Rhein | Dez. 2024
Wie so oft bin ich unterwegs zum Rhein und radle in Richtung Basel. Es ist der 28. Dezember 2024 und endlich nehmen die andauernden Regentage ein Ende. Der Himmel ist noch verhangen mit dunklen Wolken, doch sie reißen auch auf und geben einen blauen Himmel frei. Der Blick in südliche Richtung blendet mich dann fast. In östlicher Blickrichtung versinkt der Schwarzwald allmählich in der Rheinebene. Vielleicht noch 4 bis 5 km und ich komme durch ein Auenwäldchen an den Rhein.
Blick in südliche Richtung.
Häufig nehme ich meine Zuflucht hierher. Der Rhein mit der Uferböschung, die Bäume und Pflanzen am Wegesrand sind mir seit zwei Jahrzehnten so vertraut geworden als wäre hier mein Garten. Immer und immer wieder laden sie mich zu einem Besuch und zur tieferen Entspannung ein.
Der eindruckvollste Abschnitt des Rheins weithin. Bei schönem Wetter leider überlaufen, aber bei winterlichen Temperaturen oder bei Nieselregen im Sommer ist man ungestört und ich kann dann hier lange verweilen.
Hier finden sich die ältesten Siedlungsspuren im Südwesten. Es sieht zwar alles "natürlich" aus, aber sind die Steine nicht arrangiert? Wie dem auch sei, wer will hier nicht wohnen oder auch nur campen? Aber Wollen und Dürfen sind zweierlei.
Flüsse und größere Bäche sind "Vorfluter" der Industrialisierung. Wie lange wurden die Abwässer auch vom Haushalt ungefiltert in die Flüsse eingeleitet? Das berechtigte Aufkommen der Umweltbewegung und die Ökologisierung der Gesellschaft hat in den Folgen ihrer Schädigung von Natur und Mensch ihre Ursache. Wann schlägt diese Bewegung um? Wann wird diese Bewegung selbst zur Ursache von Schädigung von Mensch und Gesellschaft? Ja schlimmer noch: wann schlägt eine friedliche Bewegung um in Kriegstreiberei?
Das Wasser ist hier im Winter kristallklar, transparent; man beachte sein Blau. Es ist die Bläue des Himmels, das Wasser nimmt gewissermaßen ihre Reinheit an und drückt sie auch in ihrer blauen Farbe aus.
Ich komme ans Ziel meiner Tagestour. Der Weg öffnet sich und gibt einen weiteren Blick frei.
Hier treffen sich Deutschland, die Schweiz und Frankreich. Die Silhouette von Basel fängt den Blick ein. Hier macht der Rhein einen Knicks und ändert die Richtung.
Ich glaube zum Picknick gehören mindestens zwei. So lege ich mich denn allein hinter der Lehne auf die Bank, gedeckt, versteckt, halb träumend, halb versunken. Dösen gilt nicht.