Saturn und die Sieben Wochentage

Ursprung und Tradition

Die Folge der Sieben Wochentage ist heute weltweit verbreitet, doch der Ursprung dieser Tradition liegt im Dunkel der Geschichte. Ich fasse hier die Erkenntnisse von Nils Oak in diesem Artikel zusammen und zeige in leicht nachvollziehbarer Weise, wie sich die Folge der Wochentage aus den Bahngeschwindigkeiten der sieben "klassischen" Planeten herleiten lassen. Die Fragen nach Ursprung und Alter dieser Tradition bleibt außer Betracht. Nils Oak bezieht sich in seinen Forschungen auf die Veden des indischen Subkontinents als wohl älteste schriftliche Quelle dieser Tradition.

Genesis entschleiert

Wir kennen alle das Narrativ der Genesis, das mir als Kind in etwa so beigebracht wurde: „Gott erschuf die Welt in sieben Tagen, und er begann an einem Montag mit den Sternen, es kam der Dienstag ... und am Sonntag war er fertig und ruhte." Geändert hat sich seither nicht viel, Gott scheint immer noch zu ruhen und seine Schafe schlafen. Die Welt hat sich gespalten in Lämmer, die grasen und Geier, die groß sind im Fressen. Die Erde gehört seither den Lämmergeier.

Flüchtiger Blick auf die Alchemie

Emblem der Alchemie Zur Einstimmung ein Emblem der Alchemie; es zeigt im Zentrum ein Heptagramm mit Sieben Planeten als Gottheiten und sieben zugeordnete Metalle. An der Außenseite des Heptagramm sind drei Dreiecke mit den Inschriften Corpus, Anima und Spiritus erkennbar, der physischen, seelischen und mentalen Ebene des Daseins. In den äußeren vier Ecken sind die vier Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde als die wirksamen Prinzipien dieser Ebenen dargestellt. Das ganze Essemble der Alchemie ist hier versammelt. Auch die Quintessenz, die Akasha-Ebene, die Göttliche Essenz lässt sich mit intuitiver Sicht ausmachen. Die Quintessenz ist Ursprung und Quelle aller Dinge, es ist das Sein, in dem das Werden stattfindet. Sie kommt in der Gesamtschwingung des Bildes, der Aura, zum Ausdruck.
Die Abbildung ist eine künstlerische Glanzleistung; sie stammt von Basilius Valentinus aus dem Jahr 1611 und befindet sich in der Bibliotheca Hermetica Amsterdam. Doch zurück zu den Wochentage.

Zwei Voraussetzung für die folgende Herleitung

1. Ein Tag durchläuft 24 Stunden. Die 1. Stunde beginnt immer zur gleichen Zeit (lokal zum Sonnenaufgang oder global um 6:00 Uhr morgens). Die Stunden werden abgekürzt mit Std 1, 2, 3, .... 24
2. Ein Woche besteht aus 7 Tagen.
Die Wochentage werden wie üblich mit So, Mo, Di ... bezeichnet. Für die Folge der Wochentage werden die Bahngeschwindigkeiten der 7 klassischen Wandelsterne (Planeten) herangezogen. Es wird mit dem Planeten Saturn begonnen, da er der langsamste Planet ist; dann folgen mit zunehmender Geschwindigkeit die übrigen Planeten. In der Fußnote gebe ich die Quelle der Daten an. So ergibt sich folgendes Heptagramm:

Heptagramm

Man beachte: Von der Erde aus betrachtet sind Sonne und Mond "Wandersterne" und werden deshalb als Planeten bezeichnet, auch wenn das heute anstößig sein mag. Damit werden für Sonne und Mond die relativen Bahngeschwindigkeiten Erde-Sonne und Erde-Mond verwendet.
Alle Werte sind in folgender Tabelle zuammengefasst. In den sieben Reihen werden die Wochentage mit zunehmender Geschwindigkeit mit Saturn beginnend eingetragen. Die Spalten enthalten die fortlaufenden Stunden von 1 bis 24.

Planet Std Std Std Std Std Std Std Std Std Std Std
Sa 1 8 15 22 5 12 19 2 9 16 23
Do 2 9 16 23 6 13 20 3 10 17 24
Di 3 10 17 24 7 14 21 4 11 18 1
So 4 11 18 1 8 15 22 5 12 19 2
Fr 5 12 19 2 9 16 23 6 13 20 3
Mi 6 13 20 3 10 17 24 7 14 21 4
Mo 7 14 21 4 11 18 1 8 15 22 5
pfeil nach oben pfeil nach oben pfeil nach oben pfeil nach oben pfeil nach oben pfeil nach oben pfeil nach oben pfeil nach oben pfeil nach oben pfeil nach oben pfeil nach oben

Folgt man in der Tabelle den 24 Stunden der jeweiligen Tage, so erkennt man leicht den Wechsel der Wochentage mit Sa --> So --> Mo --> Di ... also die heutige Folge der Wochentage.
Was zu zeigen war.

Fußnote/Quellen:

1. Valentinus Basilius, 1611, Amsterdam Bibliotheca Hermetica
2. Saturn: 9,68 km/s | Wiki -> Saturn Jupiter: 13,06 km/s | Wiki -> Jupiter Mars: 24,07 km/s | Wiki -> Mars
Sonne: 29,78 km/s (= Erde rel. zur Sonne) Wiki -> Erde
Venus: 35,02 km/s | Wiki -> Venus
Merkur: 47,36 km/s | Wiki -> Merkur
Mond: 1,022 km/s (rel zur Erde) | Wiki -> Mond
3. In den Veden werden wie in den westlichen Traditionen auch, den Planeten Gottheiten zugeordnet. In der Alchemie auch 7 Metalle:
Aber auch den Stunden werden „Stundengötter“ zugeordnet, was hier nicht berücksichtigt wird.
4. Planeten/Gottheiten:

Planet:
Römisch: Sol Luna Mars Merkur Jupiter Venus Saturn
Griechisch: Helios Selene Ares Hermes Zeus Aphrodite Chronos
Germanisch: Sol Manni Tyr/Ziu Odin Thor/Donar Frija ? (Saturn)
Sanskrit: Surja Chandra Mangal Buddha Guru Shugra Shani
Metalle: Gold Silber Eisen Messing Zinn Kupfer Blei

Es ist beachtenswert, dass Saturn im Mittelalter häufig mit der Sense personifiziert wurde. Die Sense symbolisierte die Zeitlichkeit des Menschen, d.h. den Tod. Chronos, die griechische Entsprechung für Saturn ist gleichbedeutend mit Zeit. Von Chronos leitet sich die Chronologie ab, also die Berechnung der Zeitfolge, hier der Folge der Sieben Wochentage.

Leo Willin, 15.2.23

Über mich

Ich wurde 1953 in Sulzburg, Südbaden geboren, wo ich auch Kindheit, Jugend und zwei Berufsjahre als Feinmechaniker verbrachte.

Von 1978 bis 1985 studierte ich Chemie in Konstanz und Freiburg. Im Anschluss an das Studium erhielt ich eine Anstellung als Chemiker im Landesamt für Wasserhaushalt und Küsten in Kiel. Ich führte das Zentrallabor und war zuständig für die Bestimmung organischer Schadstoffe und Schwermetalle im Küstenbereich von Nord- und Ostsee sowie der Fließgewässer in Schleswig-Holstein. Ich erstellte Gutachten und wissenschaftliche Berichte zum Zustand dieser Gewässer.

In dieser Zeit in Kiel reifte mein Entschluss mich ganz der Naturheilkunde zu widmen. Ich wechselte nach Mannheim, um hier 1990 das Studium der Naturheilkunde an der Fachschule für Naturheilkunde aufzunehmen. Parallel dazu nahm ich eine Assistenzstelle beim Kollegen Salzwedel in Weinheim an.

1994 schloss ich die Schule für Naturheilkunde mit der Zulassung zum Heilpraktiker ab. Es erfolgte die Gründung einer eigenen Naturheilpraxis in Mannheim mit den Schwerpunkten Homöopathie, Phytotherapie, Naturheilverfahren und Neuraltherapie.

2001 begann ich mit der Entwicklung einer eigenen homöopathischen Software im Kreis meines damaligen Lehrers Girthen, die ich bis 2018 weiterführte.

Seit 2017 lebe ich nun im Ruhestand von einer, sagen wir mal, mäßigen Rente.

Portrait des Autors dieser Website

IMPRESSUM

Müllheim in Baden-Württemberg

Verantwortlich für Inhalt und Entwurf: