Treffen mit der Nacht

Ein Wanderer brach auf zum Treffen mit der Nacht;
Das Rendevouz fand statt im Abgrund;
Ein todlos‘ Feuer brannte tief in seiner Brust,
Der Wanderer umwarb ein dunkles fürchterliches Herz.
Er verließ die Herrlichkeit des klaren Geistes,
Die gelass‘ne Heiterkeit der frohen Stunden
Und reiste durch die Weite, blind und ohne Licht
Bis an das graue Ufer ihrer unwissenden Wellen.
Er wadet durch den Schlamm der kalten Pfütze
und müde zieht sich diese Reise endlos hin;
Verloren in der Gottheit Glanz jenseits der Zeit,
Kommt keine Stimme seines himmlischen Freundes.
Und doch weiß er, dass seine Spur im Sand
Der Pfad ist zur Unsterblichkeit.

Carl Orff und Luise Rinser - eine Erinnerung

Heute ist der 1. April 2023. Ich erstelle den neuen Online-Eintrag für den laufenden Monat und bin glücklich, dass mir obiges Gedicht gelungen ist.
Ich erinnere mich an eine Begegnung mit Luise Rinder auf einem Alchemisten-Symposium in St. Gallen in einem kleinen Kreis vor etwa 25 Jahren. Sie plauderte aus dem Nähkästchen und meinte, sie sei lange mit Carl Orff befreundet gewesen und als sie ihn geheiratete hatte, gewann sie einen Mann und verlor einen Freund. Es ist ja bekannt, dass Menschen, die sich ganz der Kunst weihen, oft ein dürftiges, wenn nicht gar bedeutungsloses Leben führen.
Diese Erinnerung soll Anlass sein, ein Video von 5 Minuten Länge hierher zu setzen. Auf YouTube fand ich eine Vertonung von „O Fortuna“, eine Komposition von Carl Orff aus den Carmina Burana. Die Komposition ist sicherlich sein bekannteste und beeindruckendstes Werk. Ich spiele sie auf meinem PC ab in einer Szene meiner Spiel- und Tempelecke.
Unter dem Video füge ich noch das Lied in lateinischer Originalsprache an. Die Übersetzung fand ich ebenfalls im Internet; ich habe sie stark „geglättet“, um sie leserlich zu machen.

Carl Orff - O Fortuna

Original in Latein mit Übersetzung

O Fortuna

velut luna
statu variabilis,
semper crescis
aut decrescis;
vita detestabilis
nunc obdurat
et tunc curat
ludo mentis aciem,
egestatem,
potestatem
dissolvit ut glaciem.
Sors immanis
et inanis,
rota tu volubilis,
status malus,
vana salus
semper dissolubilis,
obumbrata
et velata
mihi quoque niteris;
nunc per ludum
dorsum nudum
fero tui sceleris.
Sors salutis
et virtutis
michi nunc contraria,
est affectus
et defectus
semper in angaria.
Hac in hora
sine mora
corde pulsum tangite;
quod per sortem
sternit fortem,
mecum omnes plangite!

O Fortuna

Wie der Mond
änderst du
Dein Angesicht,
mal enthüllend
stets verhüllen;
wankend sinkt
das Leben hin,
dann verwöhnst du
spielerisch den wachen Sinn,
Glanz und Armut
Macht und Elend
schmilz wie Eis dahin.
Ungewiss und Fürchterlich
ist das Schicksal,
Rollend wie ein Rad.
Von böser Art bist du.
Das eitle Glück
muss stets vergeh‘n;
Überschattet
und verschleiert
So ergreifst du mich;
Im üblen Spiel
Deiner Bosheit
Geh' ich jetzt gebeugt.
Los und Schicksal
Und die Tugend,
wandten sich gegen mich.
In Erregung
Bäum' ich auf
Und erschlaffe nur.
Drum rührt die Saiten
Nun mit mir
in dieser Stunde,
Damit der Starke fällt.
Das beklagt mit mir!

ÜBER MICH

Ich wurde 1953 in Sulzburg, Südbaden geboren, wo ich auch Kindheit, Jugend und zwei Berufsjahre als Feinmechaniker verbrachte.

Von 1978 bis 1985 studierte ich Chemie in Konstanz und Freiburg. Im Anschluss an das Studium erhielt ich eine Anstellung als Chemiker im Landesamt für Wasserhaushalt und Küsten in Kiel. Ich führte das Zentrallabor und war zuständig für die Bestimmung organischer Schadstoffe und Schwermetalle im Küstenbereich von Nord- und Ostsee sowie der Fließgewässer in Schleswig-Holstein. Ich erstellte Gutachten und wissenschaftliche Berichte zum Zustand dieser Gewässer.

In dieser Zeit in Kiel reifte mein Entschluss mich ganz der Naturheilkunde zu widmen. Ich wechselte nach Mannheim, um hier 1990 das Studium der Naturheilkunde an der Fachschule für Naturheilkunde aufzunehmen. Parallel dazu nahm ich eine Assistenzstelle beim Kollegen Salzwedel in Weinheim an.

1994 schloss ich die Schule für Naturheilkunde mit der Zulassung zum Heilpraktiker ab. Es erfolgte die Gründung einer eigenen Naturheilpraxis in Mannheim mit den Schwerpunkten Homöopathie, Phytotherapie, Naturheilverfahren und Neuraltherapie.

2001 begann ich mit der Entwicklung einer eigenen homöopathischen Software im Kreis meines damaligen Lehrers Girthen, die ich bis 2018 weiterführte.

Seit 2017 lebe ich nun im Ruhestand von einer, sagen wir mal, mäßigen Rente.

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